Jenseits der Inflation: Warum Schweizer Haushalte und KMU weiter unter Druck stehen
Die europäische Inflation hat sich beruhigt – doch Entwarnung gibt es nicht. Der neue Economy in Focus #15 von Intrum zeigt: Trotz rückläufiger Teuerung bleibt die finanzielle Belastung für Haushalte und Unternehmen hoch. Auch in der Schweiz sind die Folgen spürbar.
Preise bleiben hoch – Kaufkraft sinkt
Zwar liegt die Teuerung in der Schweiz tiefer als im EU-Schnitt, doch die langfristigen Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie treffen auch Schweizer Haushalte. Ein Liter Milch, ein Kilo Brot oder ein ÖV-Abo kosten heute deutlich mehr als noch vor fünf Jahren. Für viele Familien bedeutet das: weniger Spielraum im Alltag, auch wenn die Löhne nominal gestiegen sind.
Energie bleibt ein Risikofaktor
Die Schweiz ist stark mit dem europäischen Strommarkt verflochten. Anhaltend hohe Preise in Nachbarländern und geopolitische Unsicherheiten – etwa im Nahen Osten – können auch hierzulande schnell wieder für steigende Kosten sorgen. Für Haushalte wie Unternehmen bleibt Energie damit ein entscheidender Unsicherheitsfaktor.
Spätzahlungen belasten KMU
Ein weiteres Ergebnis des Reports: Über ein Drittel der europäischen Unternehmen kämpft weiterhin mit verspäteten Zahlungen. Besonders für kleine und mittlere Betriebe sind Liquiditätsengpässe existenzbedrohend. Diese Problematik betrifft auch Schweizer KMU, die in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld zunehmend auf verlässliche Zahlungseingänge angewiesen sind.
Finanzielle Resilienz auf dem Prüfstand
40 % der europäischen Haushalte müssen Kredite aufnehmen, um Alltagskosten zu decken. 37 % könnten eine unerwartete Ausgabe von nur 200 Euro nicht stemmen. Auch wenn die Situation in der Schweiz dank höherem Einkommensniveau stabiler ist, zeigt sich: Viele Haushalte sind weniger krisenfest, als es auf den ersten Blick scheint.
Was das für die Schweiz bedeutet
- Haushalte: Die Kaufkraft bleibt unter Druck, was auch das Konsumverhalten langfristig verändert.
- Unternehmen: Spätzahlungen sind ein wachsendes Risiko – besonders im KMU-Sektor.
- Gesamtwirtschaft: Finanzielle Fragilität macht Haushalte wie Firmen anfälliger für Schocks und verstärkt die Bedeutung von Lösungen im Forderungs- und Liquiditätsmanagement.
Fazit: Die Inflation mag sich abgeschwächt haben – die Kostenkrise ist jedoch nicht überwunden. Für die Schweiz bedeutet das: Wachsam bleiben, Risiken früh erkennen und konsequent tragfähige Lösungen entwickeln.

Economy in Focus No. 15
Jenseits der Inflation – Anhaltende Belastungen für Europas Haushalte