Digitale Identität in der Schweiz: e-ID und das Identifikations-Taschenmesser der Zukunft

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat entschieden: Mit 50,4 % wurde die e-ID angenommen. Das Ergebnis fiel knapp aus – und macht deutlich, dass digitale Identität in der Schweiz ein sensibles Thema bleibt. Für die Umsetzung bedeutet dies, dass kommunikative und praktische Massnahmen notwendig sind, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken.

Umsetzung mit Verantwortung

Die e-ID ist ein wichtiger Schritt in Richtung digitaler Prozesse. Damit sie in der Schweiz rasch Nutzen stiftet, müssen Politik, Verwaltung und Unternehmen die Einführung sorgfältig planen und begleiten. Entscheidend ist, dass die Integration in bestehende Abläufe einfach, sicher und nachvollziehbar erfolgt.

Strategie: Rolle der e-ID im Geschäftsmodell

Unternehmen sollten prüfen, welche Rolle die e-ID in ihrem Geschäftsmodell übernehmen kann. Relevante regulatorische Vorgaben – etwa aus dem Geldwäschereigesetz (GwG), der FINMA oder ZertES – sind dabei von Bedeutung. Viele Detailfragen sind aktuell noch offen, Anpassungen der Regulatorik werden in den kommenden Monaten erwartet. Wichtig: Unternehmen sollten sich nicht vorschnell auf eine einzelne Plattform oder Lösung festlegen. Stattdessen empfiehlt es sich, mögliche Zukunftsszenarien einzubeziehen und flexibel zu bleiben – denn die Anforderungen an digitale Identität entwickeln sich stetig weiter.

Prozesse: Ergänzen statt ersetzen

Bereits heute nutzen viele Organisationen Verfahren wie AutoIdent, VideoIdent oder QES-Ident (seal.ID). Die e-ID wird diese Methoden nicht vollständig ersetzen, sondern punktuell ergänzen. Ein kombinierter Ansatz ermöglicht es, unterschiedliche Kundengruppen effizient zu erreichen und zugleich regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

Technik & Organisation: Integration vorbereiten

Für eine erfolgreiche Einführung sind technische und organisatorische Voraussetzungen entscheidend:

  • Schnittstellen zu bestehenden Plattformen (z. B. Digital Trust Platform, CRM-Systeme)
  • Security & Logging, um höchste Standards zu gewährleisten
  • Schulungen, damit Mitarbeitende Verfahren sicher anwenden können

Unternehmen, die frühzeitig ihre IT-Landschaft und Organisation vorbereiten, können die e-ID reibungslos integrieren.

Risiken & Chancen: Überblick

  • Risiken: Eine zu langsame Nutzeradoption oder parallele Verfahren während der Übergangsphase können den Rollout erschweren.
  • Chancen: Vereinheitlichung von Prozessen, Effizienzsteigerungen und die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle.

Digital Trust Platform: Das digitale Schweizer Identifikations-Taschenmesser

Die Digital Trust Platform vereint unterschiedliche Identifikationsverfahren – von AutoIdent über VideoIdent bis hin zu QES Ident – und ergänzt sie um Smart Data, Fraud Prevention und digitale Signaturen. Sie funktioniert wie ein digitales Schweizer Identifikationstaschenmesser: flexibel, modular und jederzeit erweiterbar. Damit können Unternehmen die e-ID nahtlos einbinden, ohne auf andere Verfahren verzichten zu müssen – und sind zugleich bestens vorbereitet auf zukünftige regulatorische Anpassungen oder neue Identifikationsmethoden.

Fazit

Die Annahme der e-ID eröffnet Chancen für eine sichere und moderne digitale Identität in der Schweiz. Unternehmen stehen nun vor der Aufgabe, ihre Strategie, Prozesse und Systeme anzupassen – dabei sollten sie flexibel bleiben und Zukunftschancen mitdenken. Ein modularer Ansatz, der unterschiedliche Identifikationsmethoden berücksichtigt und Raum für Weiterentwicklungen lässt, schafft die Grundlage für Akzeptanz, Sicherheit und Effizienz. Mit der richtigen Vorbereitung und einer zukunftsorientierten Strategie können Unternehmen die e-ID erfolgreich einführen und ihre digitale Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken.


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